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Donnerstag, 16.07.2009

Absturz im Iran: Eine der schlimmsten Flugkatastrophen

Kondolenztelegramm des Bundespräsidenten im Wortlaut – Als Folge der westlichen Wirtschaftsboykottes sind die iranischen Maschinen veraltet

Bei dem Flugzeugunglück im Iran am Mittwoch sind nach offiziellen Angaben alle 168 Insassen der Maschine ums Leben gekommen. Die Tupolew einer iranischen Fluggesellschaft stürzte 16 Minuten nach dem Start in der Provinz Kaswin ab, auf dem Flug von Teheran in die armenische Hauptstadt Eriwan. Die Unglücksursache ist weiterhin unklar. Augenzeugen berichten, die Maschine habe bereits in der Luft gebrannt.

Die meisten Opfer sind wohl iranische Staatsangehörige, sagte ein Sprecher der armenischen Luftfahrtbehörde. Auch sechs Armenier und zwei Georgier befanden sich demnach an Bord. Unter den Toten sind die Mitglieder einer iranischen Jugendmannschaft im Judo, die nach Armenien zum Training fliegen wollten.

Bundespräsident Horst Köhler hat heute dem Präsidenten der Islamischen
Republik Iran folgendes Kondolenztelegramm gesandt:
"Herr Präsident, mit großer Betroffenheit habe ich die Nachricht vom tragischen Flugzeugabsturz im Iran erhalten, der das Leben so vieler Menschen gefordert hat. Ich möchte Ihnen und dem iranischen Volk, auch im Namen meiner Landsleute, meine tief empfundene Anteilnahme aussprechen. Wir denken an die Angehörigen der Opfer. Ihnen gilt in dieser für sie so schweren Zeit unser ganzes Mitgefühl. Mit stillem Gruß. Ihr Horst Köhler Präsident der Bundesrepublik Deutschland"

Überalterung ist derzeit das größte Problem der iranischen Luftfahrt. Als Folge von Sanktionen und Boykott ist es sowohl für die staatliche Fluggesellschaft Iran Air als auch für private Linien sehr schwer, Airbus-, Boeing- oder andere Maschinen aus westlicher Produktion zu kaufen.
Das Durchschnittsalter iranischer Verkehrsflugzeuge beträgt 22,6 Jahre. In dieser Zwangslage griffen die Iraner immer wieder auf russische Flugzeuge zurück.