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Freitag, 03.04.2009

Ideologisches Schlagwort: „War on terror“ getilgt

Hoffungszeichen zum Nato-Gipfel? - Yusuf Islam zu Obama: „eine sehr dunkle Zeit vor der Wahl“ zu Ende gegangen. Attac ruft zu Demonstrationen auf

Kein "Krieg gegen den Terror" mehr: Barack Obama tilgt die ideologischen Schlagworte der Bush-Ära aus dem Wortschatz der Regierung. Ein kleines Hoffungszeichen zum Natogipfel?

„Sprachsäuberungen sind eine bewährte Methode, um nach Revolutionen oder dem Ende von Diktaturen den Neubeginn in der Gesellschaft zu verankern. Wenn die Regierung von Barack Obama nun Begriffe aus ihrem Sprachgebrauch verbannt, dann ist dies nicht nur Zeichen für einen Zeitenwandel in Washington. Eine Sprachsäuberung ist ein Symbol dafür, dass man der Politik der Vorgänger attestiert, historischen Schaden angerichtet zu haben.“ Soweit die Süddeutsche Zeitung.

Yusuf Islam (Cat Stevens) sagte bei der Bekanntmachung in Berlin seiner neuen CD „Roadsinger“: Er sei von der Wahl Obamas begeistert. "Aber das wäre nicht passiert ohne eine sehr dunkle Zeit vor der Wahl."Es mussten erst die dunklen Zeiten kommen, um zu verstehen, wenn und wie es Licht werden kann. Die Menschen werden stets dieselben Fehler machen, so scheint es zumindest.

Die USA haben direkt vor Beginn des Jubiläums-Nato-Gipfels eine völlige Neuausrichtung des Militärbündnisses gefordert. Es müsse "schneller und beweglicher" werden, sagte Barack Obamas Sicherheitsberater. Ob dabei die dunklen Zeiten bedacht worden sind? Ist man sich dessen gewahr, dass die Menscheit nicht wieder neue Kriege braucht? Dies wird die Zukunft nun zeigen. Die Zeichen sind gut, obgleich das Poltern des neuen israelischen Außenministers nicht nur Gutes ahnen lässt: „Wenn du Frieden willst, dann rüste zum Krieg“. Dieser lehnt zudem einen unabhängigen Palästinenserstaat ab und hat den Friedensprozess einseitig für beendet erklärt. Es hängt auch davon ab, wie gut die USA solche rechten Kräfte zukünftig zähmen können.

ATTAC bekräftigte unterdessen weiter die Forderung nach einem Rückzug aller NATO-Truppen aus den Krisenregionen, eine gerechtere Weltwirtschaft und Klimaschutz, statt „Kampf um privilegierten Zugang zu Rohstoffen“.
„Gemeinsam mit Tausenden europäischer Bürgerinnen und Bürger werden wir die Staats- und Regierungschefs mit unserem Protest und unseren Forderungen für eine friedliche Welt konfrontieren. Wir rufen zur zahlreichen Beteiligung an der Demonstration sowie den vielfältigen weiteren Aktivitäten des Protests und der öffentlichen Diskussion im Umfeld des NATO-Gipfels auf.“, erklärt Gudrun Reiß, langjährige Friedensaktivistin und Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft auf deren Internetseite.