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Sonntag, 21.03.2004

Bundesweite Demonstrationen zum Jahrestag des Irak-Krieges

Anlässlich des weltweiten Aktionstages zum Kriegsbeginn im Irak vor einem Jahr haben in deutschen Städten und weltweit tausende Menschen gegen den Krieg demonstriert

Anlässlich des weltweiten Aktionstages zum Kriegsbeginn im Irak vor einem Jahr haben in deutschen Städten tausende Menschen gegen den Krieg demonstriert.

Nach Polizeiangaben nahmen an einer Veranstaltung nahe dem US-Militärflughafen Ramstein und in Landstuhl in Rheinland-Pfalz rund 1500 Menschen teil, in Berlin zogen etwa 500 Demonstranten durch die Innenstadt. Bei Kundgebungen in Düsseldorf, Köln und München kamen mit knapp 400 Teilnehmern weit weniger Demonstranten, als die Organisatoren erhofft hatten.

Bei der Veranstaltung in Landstuhl waren die Demonstranten von dort aus mit Regenbogenfahnen und weißen Kreuzen zur wenige Kilometer entfernten und von der Polizei abgeriegelten US-Airbase Ramstein gezogen. Sie ist die Drehscheibe für Transporte der US-Armee bei Einsätzen in Afrika, dem Nahen Osten und Afghanistan.

Der frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine kritisierte auf der Abschlusskundgebung, der Irak-Krieg habe viele Staaten erst darin bestärkt, sich Massenvernichtungswaffen anzuschaffen, um sich gegen amerikanische "Angriffskriege" zu wappnen. Solange die USA Dörfer und Städte in Afghanistan oder dem Irak bombardierten, werde "neuer Terror geboren", sagte der SPD-Politiker.

Zuvor hatte der Journalist Franz Alt US-Präsident George Bush vorgeworfen, keine Kriege gegen Terrorismus zu führen, sondern im Gegenteil dafür gesorgt zu haben, dass der Terror "stärker ist als je zuvor". Solange in der Dritten Welt täglich tausende Menschen verhungerten, habe die Welt noch nicht die Lehren aus den Anschlägen von New York gezogen.

Weltweit fanden Protestkundgebungen statt, besonders in Städten deren Länder sich im Irak-Krieg beteiligten. Die grösste Protestaktion gegen die Aussenpolitik der USA gab es am Samstag in Rom, wo mindestens 250.000 Kriegsgegner auf die Strasse gingen.