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Mittwoch, 21.01.2009

Barack Obama will neues Kapitel im Zusammenleben mit Muslimen in der Welt aufschlagen

"An die muslimische Welt – wir suchen einen neuen Weg nach vorn, basierend auf gegenseitigem Interesse und gegenseitigem Respekt“

„An diesem Tag sind wir zusammengekommen, weil wir die Hoffnung über die Furcht gestellt haben.“

Barack Obama ist 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Um kurz nach 18 Uhr unserer Zeit sprach er vor dem Kapitol in Washington den Amtseid, danach seine Antrittsrede
Etwa zwei Millionen Menschen verfolgten das Geschehen in Washington an Ort und Stelle, darunter neben Obamas Familie auch die früheren Präsidenten Carter, Clinton sowie Bush senior und junior.

In seiner Antrittsrede versprach Obama insbesondere einen anderen Umgang mit dem Islam, der von Respekt geprägt sein solle: „Wir sind eine Nation von Christen und Muslimen, Juden und Hindus – und Nicht-Gläubigen… An die muslimische Welt – wir suchen einen neuen Weg nach vorn, basierend auf gegenseitigem Interesse und gegenseitigem Respekt“

Obama hat im Wahlkampf angekündigt, dass er innerhalb von 16 Monaten nach Amtsantritt alle Kampftruppen aus dem Irak abziehen will. In seiner ersten Rede als Präsident und als Oberbefehlshaber der Streitkräfte sagte Obama, er werde «damit beginnen, den Irak auf verantwortungsvolle Weise seiner Bevölkerung zu überlassen, und einen hart erkämpften Frieden in Afghanistan zu schließen».

Details am Rande:

Seit 1965 hat der Pastor Billy Graham für jeden US-Präsidenten gebetet - 2001 sprang sein Sohn Franklin ein. Nun fehlt der Pastor, der für das "Amerika von gestern" steht, „während Obama den modernen Glauben verkörpert“ zitiert heute der evangelische Pressedienst. Franklin Graham hat den Islam attackiert als "böse" Religion. Mit dieser Theologie kann Barack Obama wenig anfangen.

Noch was fiel auf: Einige Festtagsgäste in den ersten Reihen waren Muslime, Vertreter amerikanischer Muslime und Familienangehörige – ein hoffnungsvolles Zeichen.

Und Barack Obama hat eine erste wichtige Entscheidung getroffen: Alle Verfahren vor dem Militärtribunal des völkerrechtswidrigen Gefangenencamps Guantanamo werden gestoppt. Ein entsprechender Antrag des US-Verteidigungsministeriums soll zunächst für 120 Tage gelten.


Anm. der Redaktion:

Wir (islam.de-Redaktion) haben überlegt, was man in diesen Tagen der Trauer und Wirrnis, der extremen menschlichen Verwerfungen und des Mordens, der Kriege gegen unschuldige Menschen und der Zeit des Wirtschaftszusammenbruches schreiben oder sagen kann. Gebete, Bittgebete und der Satz „La chaula wa la kuatta illa billah – keine Macht und Kraft, außer die von Gott“ ist sicherlich vielen Muslimen gegenwärtig.
Dieser Glaube erinnert den Menschen an seine Unzulänglichkeit und steten selbstgefälligen Versuche, sich selbst zu überschätzen.



Lesen Sie dazu auch:

    -Zeitenwende ist möglich – Die Bekämpfung des Terrorismus auch. Nach dem Obama-Fieber die Kur. Von Aiman A. Mazyek
        -> (http://islam.de/11119.php)

    -Die Menschen wollen kein Abu Graib mehr, kein Guantanamo, kein Blutvergießen im Nahen Osten und kein Krieg im Irak
        -> (http://islam.de/10665.php)

    -Muslime im US-Wahlkampf - "A Time for Change". Von Mounir Azzaoui
        -> (http://islam.de/10979.php)