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Mittwoch, 12.11.2008

Indien: Mehr als 50 000 islamische Gelehrte unterzeichnen die Fatwa gegen Terror

Ausbeutung der Erde und das Töten Unschuldiger seien die unmenschlichsten aller Verbrechen - In Indien leben etwa 150 Mio Muslime (14 % Bevölkerungsanteil)

Mehr als 6000 ranghohe islamische Rechtsgelehrte und Geistliche aus ganz Indien haben in einem gemeinsamen Appell jede Form von Terrorismus scharf verurteilt. Bei der Vollversammlung einer der wichtigsten islamischen Organisation in Indien, der Jamiat Ulema- e-Hind, nannten Sprecher den Islam am Sonntag in der südindischen Metropole Hyderabad eine «Religion des Friedens». Die «Ausbeutung der Erde und das Töten Unschuldiger» seien die «unmenschlichsten» aller Verbrechen, hieß es. Daher folgten Terroristen keiner Religion. Gleichzeitig bekräftigten die Teilnehmer eine Fatwa gegen den Terrorismus. Das islamische Rechtsgutachten war Ende Mai von einer der einflussreichsten islamischen Hochschulen Asiens, der in Nordindien beheimateten Darul-Uloom-Deoband, erlassen worden. Darin wird der Terrorismus als «Geißel der Menschheit» bezeichnet, die ausgerottet werden müsse. Nach Medienberichten wollen in den nächsten Tagen insgesamt 50 000 islamische Geistliche die Fatwa unterzeichnen.

Hintergrund der Initiative sind mehrere Bombenserien in Indien, denen seit Jahresbeginn mehr als 200 Menschen zum Opfer fielen und zu denen sich zumeist militante Islamisten bekannt hatten. «Wir müssen dem Terrorismus ein Ende setzen, denn im Namen der Terrorbekämpfung wird der gesamte Islam diskreditiert», sagte der Generalsekretär der Jamiat Ulema-e-Hind, Maulana Mahmood Madani. In Indien leben etwa 150 Millionen Muslime, was einem Bevölkerungsanteil von etwa 14 Prozent entspricht. (Quelle:IZ)