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Sonntag, 29.06.2003

Schwärzester Tag in der Nachkriegsgeschichte der Klingenstadt: Brandanschlag in Solingen

Zehn Jahre danach – Was hat sich verändert?

Er ist um die Welt gegangen: der Brandanschlag von Solingen. Der 29.05.93 ist seitdem der schwärzeste Tag in der Nachkriegsgeschichte der Klingenstadt. In Solingen verbrennen in dieser Nacht 5 muslimisch-türkische Frauen und Mädchen in ihrem eigenen Haus.
Was fällt einem ein, wenn an Solingen gedacht wird? Bis vor zehn Jahren lautete die häufigste Antwort: „die Messer“. Doch heute ist noch etwas anderes dazugekommen: War da nicht dieser Brandanschlag?

Es war die Spitze des Eisberges nach den ausländerfeindlichen Übergriffen in Rostock und Mölln. Was hat sich seitdem in dieser Stadt getan? Funktioniert das Zusammenleben zwischen Deutschen und Migranten seitdem anders? Hat ein Bewusstseinswandel in der Bevölkerung stattgefunden? Gibt es Bemühungen, dieser Stadt ein anderes Gesicht zu geben?

Seit dem 29.05.03 finden in Solingen zahlreiche Veranstaltung statt, die einerseits das Geschehene nicht vergessen werden lassen will und andererseits konstruktive Wege findet, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu fördern (siehe link). Darauf wies Bundespräsident Johannes Rau bei der 10jährigen Gedenkveranstaltung zu dem besagten Tag ausdrücklich hin.

Gestern fand z.B. einen Feier „Frieden und Zusammenleben der Völker in Solingen“ statt.
Christen und Muslime treten gemeinsam vor den einen Gott, halten Rückschau und danken Gott mit Texten und Gebeten aus Bibel und Koran.
Veranstalter waren die örtlichen christlichen und muslimischen Gemeinden. Ein Hoffnungsschimmer und mitten dabei trotz des großen Verlustes: Die Familie Genc!